Erste Hilfe beim Sport
Ein Sturz vom Rad mit Bewusstlosigkeit, ein Zusammenbruch beim Lauf in großer Hitze - wissen Sie noch, wie Sie in solchen Situationen
handeln müssen? Der Ausdauersport ist in der Regel von großen Verletzungen und ernsten Zwischenfällen nur selten betroffen. Aber mal
Hand aufs Herz: Wann haben Sie selbst den letzten Erste-Hilfe-Kurs absolviert?
Noch viel häufiger schlägt man sich mit -kleineren- gesundheitlichen Problemen herum - und auch hier ist guter Rat gefragt: kompetente
Erstversorgung bei einer Umknickverletzung mit dem Fuß oder konsequentes Verhalten bei einem grippalen Infekt können Risiken
reduzieren und einen rascheren Heilungsverlauf von vornherein unterstützen. Dieser Beitrag gibt Ihnen einen Überblick über häufig
vorkommende oder mögliche ernste Zwischenfälle im Ausdauersport und möchte Sie dazu anregen, Ihre Wissenslücken auf diesem Gebiet
zu schließen.
Erste Hilfe bei akuten Verletzungen
Bagatellverletzungen:
Bagatellverletzungen sind vor allem kleinere Verletzungen der Haut, wie z.B. Blasenbildung, Scheuerstellen, Schürfwunden und auch
kleinere Prellungen. Da der Ausdauersportler sich in der Regel im Freien bewegt, können in jede Wunde sehr leicht
Wundstarrkrampferreger, die bei uns praktisch überall im Erdreich vorkommen, gelangen. Ein ausreichender Tetanusimpfschutz,
bestehend aus einer Grundimmunisierung von drei Impfungen innerhalb eines Jahres und anschließenden Auffrischimpfungen im Abstand
von ca. 10 Jahren, sollte deshalb bei jedem Ausdauersportler aktuell vorhanden sein. Die Impfung ist in der Regel sehr gut verträglich. Um
lokale Komplikationen zu vermeiden, sollte nach einer Impfung für ein bis zwei Tage keine sportliche Belastung stattfinden.
Umknickverletzung des Fußes:
Verletzungen der Kapsel und des Außenbandapparates des oberen Sprunggelenkes entstehen durch das Umknicken des Fußes
(Supinationstrauma) und gehören zu den häufigsten Verletzungen im Sport überhaupt. Neben den Spielsportarten Fußball, Basketball und
Volleyball sind vor allem auch die Laufdisziplinen im Outdoorbereich häufiger davon betroffen.
Die typischen Symptome nach einer Umknickverletzung sind Schmerzen am und unterhalb des Außenknöchels bei Bewegung und
Belastung des Fußes und eine sich mehr oder weniger rasch entwickelnde Schwellung und Blutergussbildung. Da sämtliche Symptome
auch durch einen Knochenbruch hervorgerufen werden, muss immer auch an einen Bruch des Außenknöchels gedacht werden!
Entlastung, Ruhigstellung, Hochlagerung des Fußes, Kälteanwendung und Kompressionsverband sind die wichtigsten Erstmaßnahmen
nach einer solchen Verletzung. Ziel ist es, die Einblutung und damit das Ausmaß einer Schwellung möglichst gering zu halten. Eine
Kälteanwendung wirkt zusätzlich schmerzlindernd (= stressmindernd).
Sind elastische Binden zum Anlegen eines Kompressionsverbandes vorhanden, dann sollte der Schuh zuvor komplett geöffnet
(Schnürsenkel herausfädeln!) und vorsichtig ausgezogen werden. Hat man sich eine Verletzung im Wald zugezogen und hat keine
Möglichkeit, einen Kompressionsverband anzulegen, dann verbleibt der Schuh am Fuß.
Der Kompressionsverband wird mit mäßigem Zug (der Patient muss ihn gut tolerieren können) von den Zehengrundgelenken bis in Höhe
des ersten Drittels des Unterschenkels gewickelt. Die Ferse muss komplett mit eingewickelt sein. Die Wickeltouren verlaufen jeweils von der
Außenseite des Fußes nach oben über den Rückfuß und an der Innenseite nach unten. Beim Wickeln soll der Fuß in 90°-Stellung und
leichter Pronation (Fußaußenrand etwas anheben) gehalten und möglichst nicht bewegt werden. Der Kompressionsverband kann in der
ersten Phase alle 15 bis 20 Minuten kurzzeitig gelockert (Erneuerung der Kälteanwendung möglich) und danach erneut wieder angelegt
werden.
Kälteanwendung: Schwämme oder Schaumstoffteile in Eiswasser tränken, dann diese direkt auf die Haut um den Knöchel sowie vor allem
in den Vertiefungen unterhalb, vor und hinter dem Außenknöchel legen. Werden Kältepacks oder Eiswürfel aus dem Eisschrank verwendet,
so dürfen diese nicht direkt mit der Haut in Kontakt gebracht werden (lokale Erfrierungsgefahr), sondern es sollten zuvor ein bis zwei
Touren des Kompressionsverbandes darunter gewickelt werden.
Ruhigstellung: Patient liegend mit leicht erhöhtem Bein (ca. 30 cm) lagern mit Abstützung für den Fuß (z.B. Tasche o.ä.), um diesen in 90°-
Stellung zu halten. Patient darf nicht auftreten und den Fuß nicht bewegen.
Wenn sich ein Sportler im Gelände den Fuß umgeknickt hat, dann darf der Verletzte keinesfalls kilometerlang heroisch heimhumpeln, da
sich das Verletzungsausmaß dadurch beträchtlich vergrößern kann. In diesem Fall ist es günstiger, wenn der Trainingspartner einen
Abtransport mit einem PKW organisiert, auch wenn es dadurch zu einer größeren Wartezeit für den Betroffenen kommen kann.
Die wichtigsten Sofortmaßnahmen bei stumpfen Verletzungen, wie z.B. Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen, sind:
Kompressionsverband
Kälteanwendung
Ruhigstellung in möglichst schmerzarmer Lage
Hochlagerung
Entlastung
Vorsicht bei Tape und Eisspray:
Da ein Tape unelastisch ist, darf es niemals zirkulär, das heißt in einem Zug komplett um die verletzte Extremität gezogen werden und auf
sich selbst verklebt werden. Ein Tape darf also nicht als Kompressionsverband bei einer frischen Verletzung angelegt werden. Bei
zunehmender Schwellung kann es sonst leicht zu Stauungen und Druckschäden des Gewebes kommen! Wer mit dem Tapen nicht vertraut
ist, sollte es in der Ersten Hilfe auch nicht benutzen. Der Erfahrene kann einen Kompressions-Bindenverband durch spezielle Tapezügel
zusätzlich stabilisieren. Dies ist aber nur notwendig, wenn eine rasche Hilfe und Versorgung nicht möglich ist (z.B. Outdoor)!
Auch Eissprays gehören nicht in die Hand von Laien. Bei unerfahrener Anwendung von Eissprays direkt auf die Haut kann es zu lokalen
Erfrierungen kommen, da Temperaturen deutlich unter 0° C erzeugt werden können! (Schneebildung auf der Haut). Deshalb soll Eisspray
nicht direkt auf die Haut gesprüht werden!
Durchblutungsfördernde Maßnahmen (Wärme, Alkohol, durchblutungsfördernde Salben, heiße Dusche oder Bad, Massagen des
Verletzungsgebietes, Ultraschallanwendung etc.) müssen bei der Erstversorgung einer frischen Verletzung unterbleiben! Eine konsequent
durchgeführte richtige Erstversorgung ist bereits ein wesentlicher erster Schritt, um den Heilungsprozess zu beschleunigen und zu
optimieren.
Enzympräparate, Antiphlogistica (entzündungshemmende Mittel und auch Homöopathica (homöopathische Arzneimittel, die auf dem
Prinzip Ähnliches heilt Ähnliches basieren und in starken Potenzierungen -verdünnt- gereicht werden), haben sich als Begleitmedikation in
Form von Tabletten oder Salben bei stumpfen Verletzungen gut bewährt.
Erstversorgung von Kopfverletzungen
Während kleinere Verletzungen auch im Ausdauersport immer wieder passieren, treten schwere Verletzungen nur selten auf und wenn,
dann fast ausschließlich beim Radfahren. Durch eine Kollision mit motorisierten Fahrzeugen können allerdings nahezu alle schweren
Verletzungsbilder vorkommen. Besonders gefährdet beim Radfahrer sind die Extremitäten (Knochenbrüche) und der Kopf.
Ein geeigneter, den Normvorschriften entsprechender, belüfteter Styroporhelm ist der wichtigste Schutz des Radfahrers, ohne den er nicht
auf der Straße unterwegs sein sollte. Allerdings bietet auch ein Helm keinen hundertprozentigen Schutz vor Kopfverletzungen. Typische
Zeichen einer Gehirnerschütterung sind eine kurze Bewusstlosigkeit, eine Erinnerungslücke für die Zeit des Unfalls und die Zeit davor oder
danach und im weiteren Verlauf Übelkeit und Erbrechen. Der Betroffene darf sich keinesfalls weiter belasten. Eine Gehirnblutung muss in
der Klinik ausgeschlossen werden!
Bei Kopfverletzungen sollte der Verletzte in Rückenlage flach auf dem Boden mit leicht erhöhtem Oberkörper und Kopf gelagert werden.
Platzwunden werden mit einer sterilen Wundabdeckung und einem Druckverband versorgt. Ist der Verletzte bewusstlos, so darf er nicht
allein gelassen werden. Bei Bewusstlosigkeit muss er in stabiler Seitenlage gelagert werden. Der Notarzt muss umgehend verständigt
werden.
Erstversorgung von Knochenbrüchen
Fehlstellungen von Extremitätenanteilen, abnormale Beweglichkeit von Gliedmaßen an Stellen, an denen sich kein Gelenk befindet, und
Knochensplitter in einer offenen Wunde machen die Diagnose eines Knochenbruchs einfach. Liegen nach einem Unfall lediglich
Druckschmerz, Bewegungsschmerz und eventuell eine Schwellung vor, muss dennoch an einen Knochenbruch gedacht werden.
Die Bruchstelle sollte möglichst nicht bewegt werden und mit behelfsmäßigen, weichen, einigermaßen formstabilen Materialien (formbare
Schienen wie z.B. SamSplint®-Schiene, aber auch zusammengerollte Decken oder Kleidungsstücke o.ä.) ruhiggestellt werden. Nicht gut
geeignet sind harte Gegenstände wie Stangen, Leisten oder Stecken.
Bei einem offenen Bruch muss die Wunde umgehend mit einer sterilen Wundauflage (z.B. Kompresse) abgedeckt und verbunden werden,
um ein Eindringen von Keimen in den Bruchbereich zu vermeiden. An der Wunde selbst darf nicht manipuliert werden (keine
Säuberungsmaßnahmen, kein Entfernen von Fremdkörpern oder Rückverlagerung von Knochenteilen unter die Haut!). Der
Krankentransport sollte dem professionellen Rettungsdienst vorbehalten bleiben, der mit speziellen Schienen und Lagerungstechniken die
schonendste Beförderung des Patienten gewährleisten kann.
Erste Hilfe bei Herz-Kreislauf-Zwischenfällen
Der bewusstlose Athlet:
Flüssigkeitsverluste durch Schweiß, aber auch durch Durchfall oder Erbrechen, Kohlenhydratmangel und extreme muskuläre
Ermüdung/Erschöpfung können vor allem unter Hitzebedingungen zu einem Blutdruckabfall mit Schwindel bis hin zu kurzer
Bewusstlosigkeit (Kollaps) führen. Handelt es sich um einen etwas älteren Sportler, so muss man grundsätzlich auch an eine vom Herzen
ausgehende Störung denken.
Auch an einen Zuckermangel (v.a. wenn der Betroffene Diabetiker ist) muss gedacht werden. In solchen Fällen sollte der betroffene Sportler
auf dem Boden mit leicht erhöhtem Oberkörper flach gelagert werden. Diese Lagerungstechnik ist praktisch nie verkehrt, wohingegen die
klassische Schocklagerung mit Oberkörpertieflage und erhöhten Beinen bei Verdacht auf eine akute Erkrankung des Herzens nicht
eingenommen werden darf. Denn dabei besteht die Gefahr der Herzüberlastung durch den vermehrten Blutrückstrom zum Herzen und
eine Verstärkung der Atemnot.
Ist der Athlet wieder bei vollem Bewusstsein, so dürfen zuckerhaltige Getränke in kleinerer Menge verabreicht werden. Bei hohen
Umgebungstemperaturen und heißer, trockener Haut sollte der Betroffene im Schatten gelagert sowie Arme, Beine und Kopf gekühlt
werden (mit Wasser benetzen, Kältepackungen). Eine ärztliche Untersuchung ist Pflicht, die Belastung darf nicht fortgesetzt werden. Das
gleiche Vorgehen gilt für Sportler mit plötzlich auftretenden starken Schmerzen im Brustbereich und auch bei starker Atemnot, die nach
Belastungsabbruch bestehen bleibt. Bei Atemnot erleichtert eine eher aufrecht sitzende Lagerung mit Abstützmöglichkeit der Arme dem
Patienten das Atmen.
Bei folgenden Symptomen soll die Belastung in jedem Fall abgebrochen und ein Arzt hinzugezogen werden:
Starker Schwindel
Übelkeit mit Erbrechen
starke Schmerzen vor allem im Brustbereich
starke Atemnot, die auch nach Belastungsabbruch anhält
Zusammenbruch mit kurzer Bewusstlosigkeit
Starke Koordinationsstörungen (z.B. stark torkelnder Lauf)
Bewusstseinsstörungen aller Art, z.B. Verwirrtheit, Desorientiertheit, verwaschene Sprache, starke Schläfrigkeit bis zur Bewusstlosigkeit
Plötzlicher Herz-Kreislauf-Stillstand:
Die Ursachen für einen plötzlichen Herzkreislaufstillstand im Sport können sehr vielfältig sein. Beim älteren (> 35 Jahre) Sportler sind es in
der Regel bis dahin nicht erkannte oder ignorierte Erkrankungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit), beim jüngeren Sportler (<
30 Jahre) sind es entweder angeborene krankhafte Veränderungen des Herzmuskels oder Herzmuskelentzündungen, z.B. nach Infekten.
Ein Herz-Kreislauf-Stillstand im Sport ist zwar ein sehr seltenes Ereignis, kommt aber leider immer wieder vor. Die davon am häufigsten
betroffenen Sportarten sind Fußball und Laufen. Das liegt nicht etwa an dem besonderen Risiko dieser Sportarten, sondern an der großen
Personenzahl und dem höheren Anteil älterer Sportler beim Laufen.
Die Trainingspartner und Betreuer sind in der Regel die Personen, die das Geschehen vor Ort direkt miterleben und unmittelbare Erste
Hilfe leisten müssen. In keiner anderen Notfallsituation ist eine kompetente Erste Hilfe durch den Laien so wichtig wie beim Herz-Kreislauf-
Stillstand. Ganz wichtig sind die sofort eingeleiteten Wiederbelebungsmaßnahmen mit Herzdruckmassage und Beatmung in den ersten
Minuten, denn diese erhöhen die Überlebenschance des Betroffenen immens.
Erkennen eines Herzkreislaufstillstandes
Patient tief bewusstlos ohne jede Reflexe, reagiert z.B. nicht auf Schmerzreiz.
Beide Pupillen sind weitgestellt und verengen sich nicht bei Lichteinfall.
Die Hautfarbe vor allem des Gesichtes ist fahlblass oder auch bläulich-lila verfärbt.
Ein Puls ist weder am Handgelenk (daumenseitig) noch am Hals tastbar.
Atembewegungen des Brustkorbes oder ein Atemhauch sind weder sicht- noch fühlbar.
Maßnahmen
Als erstes den Patienten flach auf dem Rücken auf festem Untergrund lagern (am besten auf dem ebenen Boden).
Kopf überstrecken, Mund öffnen und Atemwege freimachen.
Zweimal beatmen, dann 30 mal Herzdruckmassage im Wechsel mit jeweils zwei Beatmungen.
Sind zwei Helfer zugegen, dann übernimmt einer die Beatmung, der andere die Herzdruckmassage. Während früher zwischen
Einhelfermethode (Rhythmus 2:15) und Zweihelfermethode (Rhythmus 1:5) unterschieden wurde, wird heute bei beiden Methoden ein
Rhythmus von 2 Beatmungen : 30 Herzdruckmassagen empfohlen.
Jeder, der im Sport als Betreuer oder Aktiver tätig ist, sollte diese Basismaßnahmen anwenden können und beherrschen! Die notwendigen
Fertigkeiten kann man nur in Übungskursen sicher erlernen. Solche Reanimations-Übungskurse werden in praktisch allen Städten gegen
eine geringe Gebühr regelmäßig von Rettungszweckverbänden (Rotes Kreuz, Malteser, Johanniter etc.) angeboten.
Hitzschlag und Sonnenstich
Anzeichen und Gefahren
Hitzschlag und Sonnenstich lassen sich durch Laien oft nicht mit Sicherheit unterscheiden.
Hitzschlag: Haut stark gerötet, nass, später rotblau bis bleich. Übelkeit, erhöhter Puls, Verwirrtheit, Kollaps, Bewusstlosigkeit oder Krämpfe.
Lebensgefahr.
Sonnenstich: Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrensausen, Verwirrtheit, Fieber, Übelkeit, Erbrechen, evtl. Bewusstlosigkeit.
Was tun?
Patienten in den Schatten bringen.
Beine und Oberkörper hochlagern wenn bei Bewusstsein. Seitenlage bei Bewusstlosigkeit
Kleider öffnen.
Abkühlung: mit Wasser besprengen, feuchtkalte Tücher, Luft zufächeln. Beim Hitzschlag nicht nur Kopf, sondern auch Oberkörper
einbeziehen.
Wenn bei Bewusstsein: Kühle Getränke geben (Wasser, Tee, falls vorhanden unter Zugabe von Kochsalz).
So rasch wie möglich ärztliche Hilfe herbeiholen.
Vorbeugen!
Direkte Sonneneinwirkung verhindern, (direkte Sonnenbestrahlung führt zur Reizung der Hirnhäute), daher Mütze, Sonnenhut,
Sonnenbrille tragen.
Genügend trinken.
Kleider so wählen, dass sie Wärme gut abgeben können.
Zeichen für Unwohlsein ernst nehmen.
Sonnenbrand
Anzeichen und Gefahren
In leichten Fällen ist die Haut mehr oder weniger gerötet, sie brennt und ist gespannt. In schwereren Fällen entstehen Blasen. Sie dürfen
nicht aufgestochen werden; es besteht die Gefahr einer Infektion.
Was tun?
Kühle, feuchte Umschläge machen.
Blasen desinfizieren, mit sterilem Verband abdecken.
In der Apotheke erhalten Sie Hydrocortison-Cremen und -Schaum für Verbrennungen ersten Grades
Ärztliche Behandlung bei grossflächiger Blasenbildung, vor allem im Gesicht.
Vorbeugen
Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor verwenden (auch an den Kopfschutz denken).
Direkte Sonneneinstrahlung meiden.
Genügend trinken.
Bei extremen Bedingungen unbedeckte Haut, besonders Nase und Lippen, mit Paste oder Salbe (Sunblock) schützen.
Schock
Anzeichen und Gefahren
Haut: blass, kühl und feucht.
Puls: rasch und schwach fühlbar. Unruhe oder Bewusstlosigkeit. Patienten, die diese Anzeichen zeigen, ohne sichtbar Blut zu verlieren,
können innere Blutungen haben, oder an einem allergischen Schock leiden. Es besteht grösste Lebensgefahr.
Was tun?
Bei äusseren Blutungen: das Blut stillen.
Schocklagerung (Oberkörper flach, Beine hoch).
Auf ausreichende Atmung achten.
Beruhigung des Patienten und Überwachung.
Wiederbelebungsversuche bei Herz- und Kreislaufstillstand.
Ärztliche Hilfe ist so schnell wie möglich herbeizuholen.
Vorbeugen
Keine direktes Vorbeugen möglich, es ist eine durch Mangeldurchblutung verursachte Sauerstoff-Unterversorgung.
Ursachen:
starker Blutverlust (Blutungsschock)
schwere Verletzung
grossflächige Verbrennungen
Herzversagen (kardiogener Schock)
Vergiftungen (septisch-toxischer Schock)
starke allergische Reaktionen.
Tierbisse
Anzeichen und Gefahren
Bisse durch Haus- oder Wildtiere können Wundstarrkrampf (Tetanus) oder Tollwut (Viruserkrankung) verursachen. Zeckenbisse: Bakterielle
Erkrankung: Fieber, Kopfweh, Muskel- und Gelenkschmerzen. Hautausschläge erst nach mehreren Wochen. Virale Erkrankung:
grippeähnliche Symptome innert 3-30 Tagen nach dem Biss, die ca. 3-7 Tage dauern. Kann zu Hirnhautentzündung führen (siehe auch
Zecken - gefährliche Blutsauger).
Was tun?
Bei kleinen Bissen: Wunde desinfizieren, mit Pflaster oder Verband versehen.
Bei tollwutverdächtigen Bissen: Wunde ausnahmsweise mit Seifenwasser auswaschen, mit Wasser ausspülen, desinfizieren.
Im Impfzeugnis den Eintrag der letzten Starrkrampfimpfung (Tetanus) nachsehen. Die Wundstarrkrampfimpfung bleibt 5-10 Jahre aktiv.
unbedingt ärztliche Behandlung nötig bei:
tiefen Bisswunden
Infektion einer Bisswunde
ungenügendem Tetanus-Schutz
Verdacht auf Tollwutübertragung
Verdacht auf Borreliose (bakterielle Erkrankung) oder FSME (virale Erkrankung) nach Zeckenbiss.
Vorbeugen
Bei Hunden: Ruhig stehen bleiben, nicht berühren, keine Angst zeigen, nicht davonrennen.
Wildlebende Tiere: Sind sie seltsam zutraulich, besteht Tollwutgefahr.
Zecken: Kopfbedeckung, zweckmässige Kleidung. Schutzmittel gegen Insekten und Zecken.
Vergiftungen
Anzeichen und Gefahren
Symptome: Krampfartige Bauchschmerzen, evtl. Erbrechen oder/und Durchfall, Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Atemschwierigkeiten,
evtl. Bewusstlosigkeit. In jedem Fall ärztlich abklären lassen.
Damit eine ärztliche Fachperson Auskunft geben kann, ist auch erbrochenes aufzubewahren, die erste Symptome zu nennen (z.B. Husten,
Erbrechen, Muskelzucken, Benommenheit.) und falls geschehnen welche erste Maßnahme (falls bereits etwas unternommen wurde, kann
dies das weitere Vorgehen beeinflussen.) getroffen wurden.
Was tun?
Nach Einnahme: Betroffene sind wach, spüren keinen Brechreiz: Wasser oder Tee (bei Säuren oder Laugen so schnell wie möglich).
Betroffene nicht zum erbrechen bringen (nur auf ärztliche Anordnung).
Bei Bewusstlosigkeit: Bewusstlose in Seitenlage bringen, Kopf nach unten gewendet. Immer ärztliche Hilfe anfordern. Keine Flüssigkeiten
einflössen. Kein Brechversuch.
Vorbeugen
Nichts essen oder trinken was man nicht kennt!
Infekte ernstnehmen und konsequent auskurieren
Die Risiken nach fieberhaften Infekten sollte man nicht unterschätzen. Neben Kopfschmerzen, Halsschmerzen und allgemeiner Mattigkeit
bestehen bei solchen, in der Regel durch Viren hervorgerufenen Erkrankungen, meist auch Muskel- und Gliederschmerzen, die uns spüren
lassen, dass der gesamte Organismus erkrankt ist und nicht nur die Atemwege. Daher muss gerade der infektgefährdete Athlet sein
besonderes Augenmerk auf die Vorbeugung von Erkältungskrankheiten legen. Vor allem in den nasskalten Monaten sollte das
Immunsystem durch eine vitaminreiche Ernährung und gegebenenfalls pflanzliche Immunstimulanzien gestärkt werden. Ist die Erkältung
erst einmal ausgebrochen, ist es besonders wichtig, alles zu vermeiden, was das Immunsystem weiter belastet oder schwächt. Die
wichtigste Maßnahme ist körperliche Ruhe und die Belastungspause von Sport und Arbeit. Gerade der Ausdauersportler hat aber oft eine
panische Angst davor, ?seine gesamte Leistungsfähigkeit einzubüßen?, wenn er mal mehrere Tage nicht trainieren kann oder darf.
Das Gegenteil ist in einer solchen Infektsituation aber der Fall. Jede akute Belastung schwächt den Organismus in seinem Kampf gegen die
Viruserkrankung zusätzlich. Die Folge ist nicht nur eine verlängerte Erholungsphase, sondern eine zusätzlich verminderte körperliche
Leistungsfähigkeit! Die Einnahme von Antibiotika bei einem Virusinfekt ist nicht sinnvoll, weil diese Medikamente gegen Viren weitgehend
unwirksam sind und das Immunsystem zusätzlich schwächen können. Antibiotika haben deshalb ihren Platz nur bei bakteriellen Infekten
und sollten nicht ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden.
Als Entscheidungshilfe für Trainingserlaubnis oder Trainingspause können folgende Regeln dienen:
Besteht eines der Symptome Fieber, Halsschmerzen, Gliederschmerzen oder allgemeines Krankheitsgefühl, so muss in jedem Fall pausiert
werden ? und zwar bis zur Ausheilung des Infektes (in der Regel mindestens fünf bis sieben Tage). Bei einem banalen Schnupfen ohne die
genannten Symptome kann mit reduzierter Intensität weitertrainiert werden. Das Empfinden des Sportlers während und nach der
Belastung kann in diesem Fall eine wertvolle Entscheidungshilfe geben: Wird die reduzierte Belastung als ungewohnt schwer und mit
zunehmender Dauer unangenehm empfunden, sollte pausiert oder zumindest weiter reduziert werden. Das Gleiche gilt, wenn sich nach
der Belastung Symptome verschlechtern oder ein ungewohnt starkes Ermüdungs-/Erschöpfungsgefühl einstellt.
Das durch die Pause scheinbar verlorengegangene Leistungspotential wird nach richtiger Ausheilung in der Erholungsphase schnell wieder
gewonnen. Zahlreiche Einzelbeispiele, auch von Hochleistungssportlern, belegen scheinbar unerwartete, exzellente Wettkampfergebnisse
nach richtig auskurierten Infekten, die man aufgrund des eingegangenen Trainingsverlustes kaum mehr für möglich gehalten hätte.
Umgekehrt führen unvollständig auskurierte Infekte ohne Trainingspause leicht zu chronischen Verläufen mit einer wochenlang
eingeschränkten Befindlichkeit und reduzierten Leistungsfähigkeit.
In den letzten Jahren wurden bei Sportlern immer wieder Infekte mit dem sogenannten Ebstein-Barr-Virus (auch bekannt unter dem
Namen ?Pfeiffersches Drüsenfieber?) beobachtet, die zu wochen- und monatelangem verzögerten Heilungsverlauf mit ausgeprägter
Leistungs- und Belastungsschwäche führten. Diese Infekte gehen normalerweise mit Fieber, Halsschmerzen, Schwellungen der
Lymphknoten und ausgeprägtem Krankheitsgefühl einher und können mit Hilfe einer Blutuntersuchung leicht erkannt werden. Dieses
Virus kann zusammen mit einigen anderen Viren auch den Herzmuskel mitbefallen, weshalb herzkreislaufbelastende Tätigkeiten im
Erkrankungsfall nicht ausgeübt werden dürfen!
Viele Ausdauerathleten neigen dazu, Infektsymptome vor Wettkämpfen zu ignorieren und trotzdem an den Start zu gehen. Dabei dürfte
jedem klar sein, dass bereits eine geringe infektbedingte Minderung der körperlichen Leistungsfähigkeit zu einem enttäuschenden
Ergebnis führen muss. Lange, erschöpfende Belastungen führen für 24 bis 48 Stunden zu einer erheblichen Verminderung der
Reaktionsfähigkeit des körpereigenen Immunsystems. Dadurch haben sogar zuvor gesunde Sportler in dieser Nachwettkampfphase ein
erhöhtes Erkrankungsrisiko. Mit einem bereits vorbestehenden Infekt kann ein solches Verhalten sehr gefährlich werden!.
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